Solarstrom direkt in die Steckdose

Im Prinzip genauso wie klassische Fotovoltaikanlagen: Über die Solarzellen in den Solarmodulen wird Sonnenlicht aufgenommen und in Strom umgewandelt. Ein Wechselrichter konvertiert den Gleichstrom zu Wechselstrom. Über ein Kabel mit Steckverbindung gelangt der Strom dann ins private Stromnetz.

Das hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ausrichtung und Neigung der Module bestimmen die Wirtschaftlichkeit maßgeblich mit. Auch Anschaffungskosten und Strompreise spielen dabei eine Rolle. In jedem Fall können die Mini-Anlagen dazu beitragen, die Stromkosten zu reduzieren. Ein Beispiel der Verbraucherzentrale: Ein Standardsolarmodul mit 400 Watt Leistung, das verschattungsfrei an einem Südbalkon senkrecht montiert wurde, liefert etwa 280 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Zur Orientierung: Diese Strommenge entspricht etwa dem jährlichen Verbrauch eines Kühlschranks und einer Spülmaschine in einem Haushalt mit zwei Personen. Bei einem Strompreis von 35 Cent für Strom aus dem öffentlichen Netz bringt das eine jährliche Ersparnis von rund 70 Euro. Tipp: Probieren Sie einfach mal den Stecker-Solar-Simulator der Forschungsgruppe Solarspeichersysteme der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin aus. Er kann beim Ermitteln des persönlichen Einsparpotenzials helfen.

Wenn Sie zur Miete wohnen und Ihr Balkonkraftwerk an Balkonbrüstung oder Hauswand anbringen wollen, holen Sie vorab die Zustimmung Ihres Vermieters ein. In einer Eigentümergemeinschaft muss in der Regel die Mehrheit dem geplanten Vorhaben zustimmen. Haben Sie ein Gerät im Blick, sollten Sie auf ein paar Grundsätze achten. Wichtig ist, dass der enthaltene Wechselrichter eine Konformitätserklärung gemäß VDE-AR-N 4105 enthält. Das ist die Voraussetzung, um ihn am Stromnetzbetreiben zu dürfen. Und: Kaufen Sie unbedingt ein Gerät mit Anschlussstecker. Denn bei offenen Kabelenden muss im Nachhinein ein Fachbetrieb einen Stecker montieren. Die Verbraucherzentrale empfiehlt außerdem, beim Kauf auf den Sicherheitsstandard der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS 0001:2023-01) zu achten.

Laut Verbraucherzentrale kosten Steckersolar-Geräte mit Wechselrichter zwischen 350 und 600 Euro. Hinzu kommen eventuell noch Kosten für Befestigungsmaterial und Montage. Eine gute Nachricht: Die Mini-Anlagen sind seit dem 1.Januar 2023 von der Mehrwertsteuer befreit. Unter Umständen können Sie auch staatliche Förderungen einbinden. Schauen Sie einfach mal bei der Förderdatenbank vorbei!

Ganz wichtig: Bevor Sie Ihr Balkonkraftwerk in Betrieb nehmen, müssen Sie es bei der Bundesnetzagentur und – Stand November 2023 – auch beim jeweiligen Stromnetzbetreiber anmelden. Viele Netzbetreiber stellen die Anmeldeformulare auf ihrer Website zur Verfügung. Werden Sie hier nicht fündig, können Sie die Formulare anfordern. Für die Montage benötigen Sie in der Regel keine Elektrofachkraft. Die Solarmodule müssen sicher befestigt, die Kabel verlegt und die Bauteile zusammengesteckt werden. Grundsätzlich gilt: Halten Sie sich unbedingt an die Montageanleitung des Herstellers! Sind Sie unsicher, was etwa den Zustand Ihrer Elektroinstallation im Haus angeht, ziehen Sie besser einen Profi hinzu.