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Die Sparda-Bank West hat ihre vorläufige Jahresbilanz 2019 veröffentlicht. Die Genossenschaftsbank konnte das Geschäftsjahr 2019 mit einem ordentlichen Ergebnis abschließen. So stieg die Bilanzsumme im Vorjahresvergleich um 3,8 Prozent auf 12,6 Milliarden Euro. „Wir können zufrieden sein. Und mit der strukturellen Neuausrichtung unserer Bank gestalten wir aktiv unsere Zukunft“, kommentiert der Vorstandsvorsitzende Manfred Stevermann die Zahlen.
Kundeneinlagen: Negativzinsen weiterhin Belastung
Mit einem Zuwachs von 491 Millionen Euro (+5,0 Prozent) überschritt die Bank bei den Einlagen erstmals deutlich die Marke von 11 Milliarden Euro. Diese Entwicklung belegt einerseits das große Vertrauen der Kunden in die Genossenschaft. Andererseits muss die Bank für die Einlagen von Kunden bei ihrer Zentralbank Negativzinsen zahlen. Zu Diskussionen um die Weitergabe der Negativzinsen in Form von Verwahrentgelten erklärt Manfred Stevermann: „Wir verzichten immer noch darauf, unsere klassischen Bestandskunden auf diese Art und Weise an den Kosten ihrer Einlagen zu beteiligen. Wir werden etwaige Entscheidungen über Verwahrentgelte stets sehr gut abwägen und prüfen.“
Kreditgeschäft: Baufinanzierungen legen stark zu
Das Kreditvolumen stieg im vergangenen Jahr insgesamt auf etwa 6,41 Milliarden Euro (+2,4 Prozent). Das Baufinanzierungsneugeschäft lag bei rund 1,38 Milliarden Euro und legte damit um 17,7 Prozent zu. Der Bestand wuchs auf gut 6,3 Milliarden Euro (+2,1 Prozent) an. „Das sind beachtliche Zahlen“, so der Vorstandsvorsitzende Manfred Stevermann. „Die Baufinanzierungen sind eines unserer zentralen Geschäftsfelder und haben eine enorme Bedeutung für unsere Erfolgsbilanz.“ Bei den Konsumentenkrediten kooperiert die Bank mit easyCredit, einer Marke der genossenschaftlichen Teambank AG. Auch hier verzeichnete sie eine deutliche Zunahme: Die Steigerung betrug 34,5 Millionen Euro – ein Plus von 28,9 Prozent.
Zinsergebnis: angesichts Tiefzinsen weiter rückläufig
Der Rückgang des Zinsergebnisses auf 139,8 Millionen Euro (-5,3 Prozent) nach Bereinigung eines Sondereffekts aus 2018 ist auf die anhaltende Niedrigzinsphase zurückzuführen. Immer weniger kann die Sparda-Bank West von Krediten profitieren, die in Zeiten eines höheren Zinsniveaus abgeschlossen wurden. Und fällig werdende Kredite und Wertpapiere müssen durch niedriger verzinstes Neugeschäft ersetzt werden.
Provisionsergebnis: Vermittlung von Fonds im Aufwind
Auch wenn der Zuwachs beim Provisionsergebnis auf 53,6 Millionen Euro (+ 9,4 Prozent) den Rückgang im Zinsergebnis nicht vollständig kompensieren hat, zeigt sich der Vorstandsvorsitzende zufrieden: „Das Plus kann sich sehen lassen, bei den Provisionen sind wir eindeutig auf dem richtigen Weg.“ Ein Großteil der Provisionserträge – etwa 36 Millionen Euro – kam unter anderem aus den Kontoführungsgebühren. Die Einnahmen aus dem Vermittlungsgeschäft an die TeamBank, die DEVK Versicherungen und die Bausparkasse Schwäbisch Hall als Partner der Sparda-Bank West blieben mit 13,8 Millionen Euro stabil. Für die Bank eine besonders gute Nachricht: Die Zusammenarbeit mit dem genossenschaftlichen Fondspartner Union Investment erbrachte Provisionserträge in Höhe von 15,2 Millionen Euro – ein Plus von mehr als 22 Prozent. Damit hält die Bank weiter Kurs auf eines ihrer wichtigsten Ziele: Sie will ihre Kunden angesichts der nur minimalen Zinsen auf klassische Sparanlagen von den höheren Renditechancen beim Fondssparen überzeugen.
Kunden und Mitglieder: Leichter Rückgang
Im vergangenen Jahr gewann die Genossenschaftsbank 6.444 neue Mitglieder und 13.566 neue Kunden für sich. Allerdings konnten die Neuzugänge die Verluste in der Gesamtbilanz nicht ausgleichen: Ende 2019 zählte die Bank 598.721 Mitglieder und 701.270 Kunden (jeweils -2,3 Prozent).
Dividendenvorschlag von 2 Prozent
Das Ergebnis vor Steuern stieg durch ein im Vergleich zum Vorjahr positives Bewertungsergebnis auf 13,8 Millionen Euro (+16,0 Prozent). Der Jahresüberschuss lag mit 7,5 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert (-30,2 Prozent). Die Sparda-Bank West plant, auf ihrer Vertreterversammlung im Juni 2020 eine Dividende in Höhe von 2 Prozent vorzuschlagen.
Strukturelle Neuausrichtung
Die Bank stellt sich auf langfristig niedrige Zinsen ein. Als einlagenstarkes Kreditinstitut ist sie von dieser Situation besonders betroffen. Daher hat sie sich 2019 intensiv mit einer strukturellen Neuausrichtung beschäftigt und die dafür notwendigen Maßnahmen auf den Weg gebracht. Der dabei vorgesehene Umbau der Filial- und Vertriebsstruktur hat bereits begonnen und soll in zwei Phasen bis Ende 2022 abgeschlossen sein. Perspektivisch stellt Manfred Stevermann allerdings klar: „Wir setzen als Bank weiter auf die Filiale. Allerdings wollen wir sie nicht so lassen, wie sie ist, sondern systematisch mit dem Zielbild einer ‚Filiale der Zukunft‘ weiterentwickeln – mit fokussierten Funktionen und einer klaren Rolle in einer modernen Omnikanalbank von morgen.“ Ein Beispiel dafür entsteht aktuell im neuen Büro- und Geschäftshaus „Mercator One“ am Duisburger Hauptbahnhof. Das dortige Filialkonzept soll auch in anderen Filialen genutzt werden.
Über die Sparda-Banken
Die Sparda-Banken in Deutschland sind elf Genossenschaftsbanken, die im Verband der Sparda-Banken e. V. zusammengeschlossen sind.
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