Was kostet eigentlich ein Haustier?

Unsere Lieblinge: Hund, Katze und Co

Diese Ausgaben kommen auf Sie zu

In fast jedem zweiten Haushalt in Deutschand lebt mindestens ein Tier. Insgesamt – so der Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) – sind es rund 34,7 Millionen Katzen, Hunde, Kleintiere, Vögel, Fische und Reptilien. Mehr als zwei Drittel aller Familien mit Kindern haben Haustiere.

Auch Sie denken darüber nach, sich ein Tier ins Haus zu holen? Das ist grundsätzlich eine gute Idee, denn in den zahlreichen Tierheimen hierzulande warten viele Vierbeiner auf ein neues Zuhause. Allerdings: Die Entscheidung für ein Haustier sollte wohldurchdacht sein. Denn sie begleiten ihre Besitzer für viele Jahre oder sogar Jahrzehnte. Fragen Sie sich daher ganz ehrlich, ob Sie diese Verpflichtung eingehen wollen und wie viel Zeit Sie dafür aufbringen können. Ihre tierischen Mitbewohner brauchen Aufmerksamkeit, Pflege und Streicheleinheiten. Und ganz wichtig: Rechnen Sie die Kosten durch. Neben den Kosten für Anschaffung und Ausstattung kommen laufende Ausgaben etwa für Futter und Tierarztbesuche auf Sie zu. Was je nach Tierart über die Jahre anfällt, haben wir hier für Sie zusammengefasst.

Das sind die Favoriten hierzulande

Vorab noch ein Blick in die Statistik: Laut IVH ist die Katze das Lieblingstier der Deutschen. Rund 16,7 Millionen „Samtpfoten“ leben in den Haushalten hierzulande. Die weiteren Zahlen sehen Sie in der Grafik.

Mit diesen Kosten sollten Sie rechnen

Jedes Tier ist einzigartig. Um seinen individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden, kommen unterschiedliche Haltungskosten auf ihre Besitzer zu. Dennoch lassen sich je nach Art grobe Orientierungswerte bestimmen. Der Deutsche Tierschutzbund hat ausgerechnet, was im Schnitt bei Katzen, Hunden, Zwergkaninchen, Ziervögeln und Aquarienfischen – gerechnet auf ihre jeweilige Lebenserwartung – anfällt.

#1 Katze

Anschaffungspreis: Je nachdem, ob Sie Ihren „Stubentiger“ im Tierheim oder eine besondere Rassekatze beim Züchter kaufen, liegen die Kosten zwischen 100 und 2.000 Euro.
Basisausstattung: Napf, Körbchen, Kratzbaum, Katzentoilette, Spielzeug, eventuell Balkonnetz und Katzentürchen – hierfür werden zwischen 150 und 500 Euro fällig.
Jährliche Kosten: Futter, Einstreu für die Katzentoilette und Tierarztbesuche (z. B. Impfung, Entwurmung, Parasitenbehandlung) kosten etwa 700 Euro. Bei Krankheiten und Verletzungen, sowie für eine Kastration, fallen gegebenenfalls weitere Ausgaben an.

Eine Katze (Lebenserwartung: ca. 16 Jahre) kostet circa 11.450 Euro.

Katze_Kosten_Haustier_Bild Katze im Karton

Haustier_Hund_Kosten_Bild Hund Auto mit Brille

#2 Hund

Anschaffungspreis: Im Tierheim kostet ein Hund rund 200 Euro, für eine seltene Rasse oder ein Tier vom Züchter werden mehrere Tausend Euro fällig.
Basisausstattung: Für Napf, Körbchen, Leine und Spielzeug rechnen Sie mit 60 bis 300 Euro.
Jährliche Kosten: Für Hundesteuer, Haftpflichtversicherung, Futter, Tierarztbesuche (z. B. Impfung, Entwurmung, Parasitenbehandlung) fallen je nach Größe des Hundes zwischen 750 und 1.200 Euro an. Hinzu kommen gegebenenfalls weitere Ausgaben für Hundeschule und -sitter sowie bei Krankheiten und Verletzungen.

Ein Hund (Lebenserwartung: ca. 14 Jahre) kostet je nach Größe 12.000 bis 17.000 Euro.

#3 Zwergkaninchen

Anschaffungspreis: Kaninchen fühlen sich mit Artgenossen am wohlsten. Halten Sie daher mindestens zwei zusammen. Ein Tier kostet beim Züchter oder in der Tierhandlung rund 25 Euro.
Basisausstattung: Gehege, Napf, Wasserflasche, Häuschen, Spielzeug, Heuraufe, Buddelkiste, zusätzliches Freigehege – hierfür sollten Sie zwischen 100 und 300 Euro einplanen.
Jährliche Kosten: Futter, Heu, Nagehölzer, Stroh, Einstreu, Tierarztbesuche (z. B. Parasitenbehandlung, Krallenschneiden, Impfungen, Zahnkontrolle) – hierfür fallen Ausgaben in Höhe von rund 690 Euro an. Bei Krankheiten, Verletzungen oder Kastration kommen weitere Kosten hinzu.

Zwei Kaninchen (Lebenserwartung: ca. 10 Jahre) kosten rund 7.000 Euro.

Haustier Kosten Kaninchen_Bild von Kaninchen

Haustier Kosten Ziervogel, Bild von einem Kanarienvogel

#4 Ziervögel

Anschaffungspreis: Einzelhaltung ist nicht gut. Kaufen Sie mindestens zwei von einer Art. Wellensittiche und Kanarienvögel kosten jeweils 40 bis 50 Euro, Nymphensittiche jeweils rund 100 Euro.
Basisausstattung: Eine Voliere oder ein sehr großer Käfig kostet zwischen 100 und 450 Euro. Für Zubehör wie Futter- und Wassernapf, Äste, Stangen, Bade- und Klettermöglichkeit kommen schnell 150 bis 500 Euro zusammen.
Jährliche Kosten: Futter, Vogelgrit für eine gute Verdauung und Vogelsandkosten jährlich etwa 150 Euro. Bei Krankheiten oder Verletzungen kommen Tierarztbesuche on top.

Ein Wellensittich bzw. Kanarienvogel (Lebenserwartung: ca. 12 Jahre) kostet rund 2.000 Euro, ein Nymphensittich (Lebenserwartung: ca. 20 Jahre) mindestens 4.100 Euro.

#5 Aquarienfische

Anschaffungspreis: Die Kosten für Fische variieren stark. Zier- und Clownfische kosten rund 30 Euro. Für größere und besondere Tiere zahlt man schnell bis zu 150 Euro.
Basisausstattung: Dazu zählen Aquarienbecken, Unterschrank, Pumpe, Filter, Beleuchtung, Pflanzen, Kies oder Sand und gegebenenfalls Dekoration. Einfache Becken kosten ab 100 Euro.
Jährliche Kosten: Futter, Strom, Wasser, Dünger und Pflegeprodukte für die Hygiene im Aquarium – auch daran sollten Sie denken.

Die Kosten für Fische sind schwer zu pauschalisieren, denn sie hängen von der Anzahl der Fische, sowie der Größe und der Ausstattung des Aquariums ab. Orientierungspunkte bietet zum Beispiel die Website www.aquaristik-shop.eu

Hasutiere Kosten Fische_ Bild von Aquarienfischen

Lustiges aus der Haustierwelt

Hätten Sie’s gewusst? In unserem Miniquiz haben wir ein paar erstaunliche Fakten aus der Tierwelt zusammengetragen.

Welches Haustier ist am teuersten?

Aufgrund ihrer hohen Lebenserwartung ist die Schildkröte das teuerste Haustier. Verschiedenen Quellen zufolge kommt man für eine im Schnitt 95 Jahre alte Schildkröte auf rund 28.750 Euro.

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Wie schnell wachsen Kaninchenzähne?

Sie wachsen lebenslang und pro Woche um etwa 2 Millimeter. Würden sie nicht gestutzt, käme man im Laufe eines Kaninchenlebens auf eine Länge von 1,5 Metern.

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Wovor fürchten sich Katzen?

Vor Gurken – so heißt es. Denn diese entsprechen in Form, Farbe und Größe einem Reptil, etwa einer Schlange..

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Besser Tierheim als Zoohandlung

Nach Angaben des Deutschen Tierschutzbundes nehmen Tierheime jedes Jahr rund 350.000 Tiere neu auf. Viele Tierheime arbeiten am Rande ihrer Kapazitäten. Deshalb gilt grundsätzlich: Wer eine Katze oder einen Hund bei sich aufnehmen will, sollte am besten erst einmal im Tierheim vorbeischauen, ehe man zum Züchter geht. Das Motto: „Adopt, don’t shop“, also möglichst ein bedürftiges Tier bei sich aufnehmen, statt irgendwo eines kaufen.

Und: Tierschützer raten grundsätzlich vom Kauf über das Internet und Kleinanzeigen-Portale ab. Bei Hundewelpen und Katzenbabys steckt oft illegaler Handel dahinter.

Grafik_Tiere die anstehen_ Adopt, dont shop